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Michal V. Šimůnek; 2022



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Michal V. Šimůnek; 2022

Zur Kraftstoffversorgung des Protektorats Böhmen und Mähren, 1939-1942

Národní technické muzeum, Praha 2022; 230 s., 210 x260 mm, ISBN 978-80-7037-383-5

Tato publikace je v německém jazyce.

Dieses Buch ist in deutscher Sprache.

Zusammenfassung

Die Bedeutung des Verkehrssektors, einschließlich des Straßenverkehrs- und Kraftfahrwesens, war von Beginn der deutschen Besatzung der tschechischen Länder als entscheidend angesehen worden. Die strategische geografische Lage von Böhmen und Mähren potenzierte dies noch. Ihre Überwachung und ebenfalls die Produktion und den Vertrieb von Kraftstoffen zentralisierte man seitens der deutschen Verwaltung zielbewusst. Unmittelbar nach der Besatzung ging dies unter die Verwaltung der neu eingerichteten Dienststellen, des Beauftragten für den Nahverkehr (Nbv) und des Beauftragten für die Mineralölwirtschaft (BfM) über. Die Eingliederung des Nbv fand direkt in die Struktur des Verkehrsministeriums des Protektorates und zugleich des Amtes des Reichsprotektors statt. In dieser Zentrale der Besatzungsmacht war der Nbv verwaltungstechnisch auf der Ebene der Behörde des Oberpräsidenten in Deutschland angesiedelt. Dies war ein wichtiger Schritt, um das System der Zulassung und des Betriebs von Kraftfahrzeugen (Kfz), wie es sich seit den Anfängen der Automobil-Ära in Böhmen und Mähren an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelte, zu unterbrechen. Bei der Kfz-Zulassung ging es insbesondere darum, diese unter deutscher Aufsicht und unabhängig von den Aufzeichnungen der Protektoratsbehörden zu konzentrieren, um die Verfügbarkeit des vorhandenen und neuen Fuhrparks zu maximieren. Weiter war die Möglichkeit zu schaffen, durch die schrittweise Abschaffung einer großen Zahl von Personenkraftwagen (Pkw) den knappen Kraftstoff einzusparen. Das Protektorat versorgten auch weiterhin vier lokalen Raffinerien, die das Erdöl separat von den deutschen Kontingenten kauften. In Bezug auf das Eigentum kontrollierte man sie direkt (Kralupy n. Vltavou), oder sie blieben Teil von in Deutschland tätigen ausländischen Konzernen (Kolín). Die Ausmusterung von Pkw erfolgte in mehreren Wellen, vor allem in den Jahren 1939 und 1940, unter Nutzung einer neuen Instanz der deutschen Zivilverwaltung, der Behörden der Oberlandräte (OLR). Dieses Selektionssystem führte zu einer besonderen Rationierungskategorie, den sogenannten privilegierten Verbrauchern. Insbesondere die Versorgung mit deutscher Verwaltung, der Partei und zum Teil auch Polizeidienststellen fand darüber statt. Die Versorgung von deutschen Streitkräften (Wehrmacht und Luftwaffe) lief dazu separat. Die Kraftfahrzeugkartei des Protekto- rats zentralisierte man in der Folge in der sog. Hauptkartei des Nbv. Im großen Umfang sind die Unterlagen vor allem im Falle von der Polizeidirektion Brünn, der zweitgrößten Stadt des Protektorats, erhalten geblieben. Zur Mitte des Jahres 1940 enthielten die Verzeichnisse in der Regel die Namen der Eigentümer/Betreiber, Kennzeichen, Motor und Fahrgestellnummern. Diese Angaben werden in den Beilagen abgedruckt.

Summary

The importance of transportation with the inclusion of road traffic was accentuated by the strategic geographic situation of the Czech Lands and was considered utterly crucial from the very beginning of the German occupation in 1939. For that reason, its control was purposefully centralized on the German part, including production and distribution of fuel. Immediately after the occupation, the competence was passed on the newly formed office of the co-called plenipotentiary for close-range transportation (Nbv) and the commissioner for mineral oil management, respectively. Nbv was embedded in the structure of the Protectorate Ministry of Transportation and interconnected with the freshly created Reich Protector Office (Amt des Reichsprotektors) several months later, keeping the administrative level of a Senior President (Oberpräsident) in Germany within it. Thus, the basic step to disruption of the motor car registration and traffic systems, as it had been continually forming from the beginning of motoring at the turn of the 19th and 20th centuries, was made. As to the vehicle register, the main goal was to concentrate it under the German supervision independently of that operated by the Protectorate authorities, aiming at 1. the maximum availability of the existing as well as future vehicle fleet, and 2. opportunities of fuel saving by gradual discarding of a great number of passenger cars. Fuel supplying of the Protectorate was still being performed from the production of four local refineries, which kept purchasing crude oil separately from German delivery quotas. These refineries were either taken over (Kralupy n. Vltavou; Benzol-Verband), or remained parts of foreign concerns operating in Germany (Kolín; Vacuum Oil Co.). The discarding of passenger cars occurred in several waves, predominantly in the years 1939 and 1940, by means of a new German civil authority, namely the offices of Senior Regional Advisors (Oberlandrat). This selective system gave rise to a particular rationing category, the so-called privileged consumers (privilegierte Verbraucher). Supplying of German military and coercive units was organized separately. The Protectorate vehicle register was subsequently centralized into the so-called main register of the plenipotentiary for close-range transportation. In the case of the Brno Police Directorate the preserved collections of data on passenger cars, including names of owners/operators, registration numbers, engine and chassis numbers, entered into service by the half of the year 1940 is presented.


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Michal V. Šimůnek; 2022

Zur Kraftstoffversorgung des Protektorats Böhmen und Mähren, 1939-1942

Národní technické muzeum, Praha 2022; 230 s., 210 x260 mm, ISBN 978-80-7037-383-5

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Dieses Buch ist in deutscher Sprache.

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Die Bedeutung des Verkehrssektors, einschließlich des Straßenverkehrs- und Kraftfahrwesens, war von Beginn der deutschen Besatzung der tschechischen Länder als entscheidend angesehen worden. Die strategische geografische Lage von Böhmen und Mähren potenzierte dies noch. Ihre Überwachung und ebenfalls die Produktion und den Vertrieb von Kraftstoffen zentralisierte man seitens der deutschen Verwaltung zielbewusst. Unmittelbar nach der Besatzung ging dies unter die Verwaltung der neu eingerichteten Dienststellen, des Beauftragten für den Nahverkehr (Nbv) und des Beauftragten für die Mineralölwirtschaft (BfM) über. Die Eingliederung des Nbv fand direkt in die Struktur des Verkehrsministeriums des Protektorates und zugleich des Amtes des Reichsprotektors statt. In dieser Zentrale der Besatzungsmacht war der Nbv verwaltungstechnisch auf der Ebene der Behörde des Oberpräsidenten in Deutschland angesiedelt. Dies war ein wichtiger Schritt, um das System der Zulassung und des Betriebs von Kraftfahrzeugen (Kfz), wie es sich seit den Anfängen der Automobil-Ära in Böhmen und Mähren an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelte, zu unterbrechen. Bei der Kfz-Zulassung ging es insbesondere darum, diese unter deutscher Aufsicht und unabhängig von den Aufzeichnungen der Protektoratsbehörden zu konzentrieren, um die Verfügbarkeit des vorhandenen und neuen Fuhrparks zu maximieren. Weiter war die Möglichkeit zu schaffen, durch die schrittweise Abschaffung einer großen Zahl von Personenkraftwagen (Pkw) den knappen Kraftstoff einzusparen. Das Protektorat versorgten auch weiterhin vier lokalen Raffinerien, die das Erdöl separat von den deutschen Kontingenten kauften. In Bezug auf das Eigentum kontrollierte man sie direkt (Kralupy n. Vltavou), oder sie blieben Teil von in Deutschland tätigen ausländischen Konzernen (Kolín). Die Ausmusterung von Pkw erfolgte in mehreren Wellen, vor allem in den Jahren 1939 und 1940, unter Nutzung einer neuen Instanz der deutschen Zivilverwaltung, der Behörden der Oberlandräte (OLR). Dieses Selektionssystem führte zu einer besonderen Rationierungskategorie, den sogenannten privilegierten Verbrauchern. Insbesondere die Versorgung mit deutscher Verwaltung, der Partei und zum Teil auch Polizeidienststellen fand darüber statt. Die Versorgung von deutschen Streitkräften (Wehrmacht und Luftwaffe) lief dazu separat. Die Kraftfahrzeugkartei des Protekto- rats zentralisierte man in der Folge in der sog. Hauptkartei des Nbv. Im großen Umfang sind die Unterlagen vor allem im Falle von der Polizeidirektion Brünn, der zweitgrößten Stadt des Protektorats, erhalten geblieben. Zur Mitte des Jahres 1940 enthielten die Verzeichnisse in der Regel die Namen der Eigentümer/Betreiber, Kennzeichen, Motor und Fahrgestellnummern. Diese Angaben werden in den Beilagen abgedruckt.

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The importance of transportation with the inclusion of road traffic was accentuated by the strategic geographic situation of the Czech Lands and was considered utterly crucial from the very beginning of the German occupation in 1939. For that reason, its control was purposefully centralized on the German part, including production and distribution of fuel. Immediately after the occupation, the competence was passed on the newly formed office of the co-called plenipotentiary for close-range transportation (Nbv) and the commissioner for mineral oil management, respectively. Nbv was embedded in the structure of the Protectorate Ministry of Transportation and interconnected with the freshly created Reich Protector Office (Amt des Reichsprotektors) several months later, keeping the administrative level of a Senior President (Oberpräsident) in Germany within it. Thus, the basic step to disruption of the motor car registration and traffic systems, as it had been continually forming from the beginning of motoring at the turn of the 19th and 20th centuries, was made. As to the vehicle register, the main goal was to concentrate it under the German supervision independently of that operated by the Protectorate authorities, aiming at 1. the maximum availability of the existing as well as future vehicle fleet, and 2. opportunities of fuel saving by gradual discarding of a great number of passenger cars. Fuel supplying of the Protectorate was still being performed from the production of four local refineries, which kept purchasing crude oil separately from German delivery quotas. These refineries were either taken over (Kralupy n. Vltavou; Benzol-Verband), or remained parts of foreign concerns operating in Germany (Kolín; Vacuum Oil Co.). The discarding of passenger cars occurred in several waves, predominantly in the years 1939 and 1940, by means of a new German civil authority, namely the offices of Senior Regional Advisors (Oberlandrat). This selective system gave rise to a particular rationing category, the so-called privileged consumers (privilegierte Verbraucher). Supplying of German military and coercive units was organized separately. The Protectorate vehicle register was subsequently centralized into the so-called main register of the plenipotentiary for close-range transportation. In the case of the Brno Police Directorate the preserved collections of data on passenger cars, including names of owners/operators, registration numbers, engine and chassis numbers, entered into service by the half of the year 1940 is presented.


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